Saisoneinstieg beim Walliseller Triathlon
Um kurz nach 7 klingelte mein Wecker am Sonntagmorgen, dem 14. April 2019. Als erstes schaute ich aus dem Fenster, um zu sehen, ob sich die schlechte Wettervorhersage auch wirklich bewahrheitet hat. Die Meteorologen haben sich nicht getäuscht: 1 Grad und Schnee. Nicht gerade das, was man unter Triathlon-freundlichen Witterungsbedingungen versteht. Trotzdem war ich gespannt auf den Wettkampf, denn der Triathlon in Wallisellen war in den letzten Jahren immer stark besetzt und ich freute mich darauf, mich mit Kurz-Distanz-Triathletinnen zu messen. Die Schweizer Triathlon Nationalmannschaft und die Triathlon-Kader aus Süddeutschland haben in der Vergangenheit Wallisellen als ersten Härtetest genutzt, die Startliste in diesem Jahr versprach ein ähnliches Teilnehmerfeld. Da der Start erst mittags war und meine Anfahrt sich auf eine knappe halbe Stunde beschränkte, verlief der Morgen relativ entspannt.
Nach einem kurzen Auftaktlauf zum Bäcker, einem Frühstück und einem Kaffee packten Joel und ich meine Sachen und fuhren nach Wallisellen. Inzwischen schneite es dicke weiße Flocken, weswegen der Veranstalter entschied, das Pro-Rennen als Duathlon auszutragen: 1,3km Laufen – 15km Rad – 4km Laufen. Meine Gefühle auf diese Anpassung waren gemischt. Einerseits wusste ich, dass meine Ausgangslage für das Radfahren ohne Schwimmen besser sein würde. Andererseits hatte ich aufgrund einer Laufpause im Februar/ März erst wenige harte Tempoeinheiten absolviert, und viele Schwimmeinheiten im Wasser abgespult. Gerne hätte ich gesehen, wo ich im Schwimmen momentan stehe. Außerdem hatte ich noch nie einen Duathlon gemacht und ich war unsicher, wie schnell ich die erste Laufstrecke angehen sollte.
Um 13:20 Uhr fiel der Startschuss. Ich verhielt mich zu Beginn defensiv und bahnte mir erst auf der zweiten Hälfte den Weg nach vorne. Die Spitzengruppe war zu diesem Zeitpunkt allerdings ein paar Meter weg. Der anschließende Wechsel war pure Hektik: Denn jeder versucht mit einem schnellen Wechsel noch eine Radgruppe zu erwischen. Da bei Kurzdistanzwettkämpfen oft Windschatten gefahren werden darf, stellen Radgruppen einen sehr großen Vorteil dar, um Kräfte für den abschließenden Lauf zu sparen.
Auf das Radfahren habe ich mich besonders gefreut, denn das ist momentan meine stärkste Disziplin. Voll motiviert habe ich mich direkt an die Spitze der Gruppe gesetzt und die Verfolgung aufgenommen. Vorne hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe gebildet, ein paar einzelne Athleten dazwischen konnte unsere Gruppe schnell schlucken. Zwei von insgesamt drei Runden habe ich die Tempoarbeit gemacht. Es war unglaublich hart, die Oberschenkel haben gebrannt und waren gleichzeitig eisig kalt. Alles war nass und dreckig. Aber irgendwie war es auch echt cool. Ende der zweiten Radrunde habe ich gemerkt, dass ich allein nicht zu den vier vorne aufschließen kann und entschieden mich von nun an zurückzuhalten und die anderen im Wind fahren zu lassen,
um wenigstens noch ein bisschen Kraft für den Lauf zu haben. Da der zweite Wechsel nicht ganz rund lief, kam ich mit etwas Rückstand auf die Laufstrecke. Das Laufen hat sich von Anfang an komisch angefühlt. Meine Füße habe ich aufgrund der Kälte nicht gespürt und es fiel mir schwer ein hohes Tempo anzuschlagen. Nach 600-700 Metern wurde es etwas besser und ich konnte ein paar Plätze gut machen. So richtig flüssig und schnell wurde es aber nicht.
Schlussendlich kam ich als 7. in meiner Altersklasse und als 11. insgesamt ins Ziel. Zunächst war ich einfach froh, das Rennen unbeschadet und gesund ins Ziel gebracht zu haben. Es war eine tolle, neue Erfahrung für mich. Allerdings hat das Rennen auch gezeigt, dass es noch einiges zu tun gibt, bevor es an die großen Wettkämpfe geht. Vor allem im Laufen beziehungsweise im Laufen nach hartem Radfahren ist definitiv eine Steigerung notwendig. Daran zu arbeiten freue ich mich jetzt, denn in zwei Wochen gibt es schon die nächste Gelegenheit es besser zu machen. Am 28. April werde ich beim City-Triathlon in Backnang am Start sein. Dieses Mal hoffentlich bei mehr Sonnenschein und wärmeren Temperaturen.
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